HisTORische Stadionführungen zu den Erinnerungsorten des Jahn-Fußballs

In den letzten Jahren hat das Jahn Archiv wesentlich dazu beigetragen, die neue Heimspielstätte des SSV Jahn Regensburg, die seit 2021 wieder „Jahnstadion“ heißt, mit fußballgeschichtlichen Reminiszenzen aufzuwerten. 

JAHN REGENSBURG. Diese „Erinnerungsorte“ sind teilweise öffentlich zugänglich, teilweise aber auch in Gängen und Räumlichkeiten des Stadions untergebracht, zu denen die Anhänger des Vereins normalerweise keinen Zutritt haben. Aus diesem Grund hat das Jahn Archiv im Herbst 2022 die Möglichkeit geschaffen, auch diese Bereiche interessierten Fans zugänglich zu machen. Ein Mal im Monat laden Jahn Archivar Prof. Dr. Wolfgang Otto und Archivbeirat Maximilian Filchner seither zu „HisTORischen Stadionführungen zu den Erinnerungsorten des Jahn-Fußballs“ ein.  

Die etwa 90minütige Führung startet am originalgetreuen Nachbau des „Jahn-Turms“, der 1948 am alten Jahnstadion errichtet wurde und bis zur Aufgabe des Stadions 2015 ein Wahrzeichen geworden war. Vor dem 2020 errichteten Turm, der den Jahn-Anhängern seither als Treffpunkt vor und während der Heimspiele dient, wurde im Jahr darauf als vorerst letzter Erinnerungsort im Stadionareal ein „Stelenpark“ zur Jahn-Geschichte eingerichtet. Hier können sich Interessierte an zwölf Stationen zur Geschichte des SSV Jahn informieren, chronistisch, aber auch inhaltlich geordnet. Über QR-Codes können die Besucherinnen und Besucher detaillierte Informationen online abrufen, dazu Archivbilder und zu jedem Kapitel wurde auch ein kleines Video mit Spielszenen hinterlegt. 

Nach dem Auftakt am Stelenpark geht es in den Stadionbau. Über den Presseraum werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die internen Gänge der Medienabteilung des SSV Jahn geführt. Dort wird an den Wänden an das alte Jahnstadion erinnert und auch an die Jahrhundertelf des SSV Jahn. Daneben ist die Geschichte der Jahn-Fußballer seit 1907 in ikonischen Fotografien zu jedem Jahn-Jahrzehnt hinterlegt. Viel gibt es zu den Fotos und ihrer Zeit jeweils zu erzählen, weshalb sich die Führung in diesem Gang in der Regel am längsten aufhält. 

Daneben werden aber auch die Businessbereiche im 1. und 2. Stock des Stadions begangen. Hier wurden ab 2017 auf Roll-ups und Raumteilern die ersten hisTORischen Informationen zum Jahn-Fußball eingestellt, neben besonderen Ereignissen der Vereinsgeschichte ist hier auch eine hisTORische Darstellung der einzelnen Vereinswappen und -logos seit Gründung des Turnerbund Jahn im Jahre 1886 zu sehen. Zudem die inzwischen sehr beliebten, in rot gehaltenen „Platzhalter“, Stühle mit Rückennummer und Name ehemaliger Publikumslieblinge, die sich von der weißen Bestuhlung des VIP-Bereichs abheben. 

Natürlich sind auch die Führungsteilnehmer (in der Regel) eingefleischte Jahn-Fans, wobei sich auch schon mal Anhänger eines Gastvereins – die Führungen finden meist am Vortag eines Jahn-Heimspiels statt – daruntermischen, was die Veranstalter natürlich freut. Ein Gang in den Innenbereich des Stadions, der ansonsten nur den Teams offen ist, bildet daher immer den Höhepunkt der Führungen, auch hier wartet zum Abschluss der Führung noch einmal eine hisTORische Reminiszenz: Hans Jakob, Jahns einziger deutscher Nationalspieler, grüßt zusammen mit einem motivierenden Wahlspruch von der Wand der Katakomben. 

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