1. FC Union Berlin. Auf der Logenebene der Tribüne des Stadions An der Alten Försterei ist seit dem 24. August 2023 eine Ausstellung zu den Meisterschaftsspielen der Saison 1922/23 des SC Union Oberschöneweide, Vorgängerklub des 1. FC Union Berlin, eröffnet.
Vor einhundert Jahren gewann Union Oberschöneweide zunächst eine Staffelmeisterschaft, darauf folgend die Meisterschaft des Verbandes Brandenburgischer Ballspielvereine. Die Mannschaft zog ins Endspiel um die damals im Pokalmodus von den Titelträgern der Regionalverbände ausgetragene Deutsche Meisterschaft ein – hier unterlagen die Unioner dem Hamburger SV.
„Das Klatschen und Rufen wird zu einem Orkan, als die 5000 Hamburger ihre Lieblinge erblicken.“ – So schilderte damals Simon Rosenberger in der Zeitschrift Der Kicker Szenen vor dem Anpfiff, und er schrieb hier weiter: „Das ist ein Rufen und Fahnenwinken, ein Jubeln und Frohlocken, dass selbst dem Unbeteiligtsten das Herz aufgeht. Kaum hat sich dieser Sturm etwas gelegt, da beginnt es von neuem: Union geht den gleichen Weg und wird von seinen Berlinern noch weit stürmischer begrüßt.“
Die damals erschienene Presseberichterstattung bietet heute die nahezu einzigen Möglichkeiten, das sportliche und gesellschaftliche damalige Geschehen nachzuvollziehen und abzubilden. So ist die Ausstellung aus diesen Quellen heraus entstanden; sie zeichnet auf 45 Schautafeln den Weg der Mannschaft durch die Meisterschaften über Vor- und Vorschlussrunde ins Endspiel nach und sie würdigt so die Spieler und die Verantwortlichen des Klubs.
Die sogenannte BallEtage der Tribüne bot bereits in der Vergangenheit eine passende Kulisse für Ausstellungen zur Union-Geschichte und für künstlerische Aktionen. Unter anderem wurde dort 2016 anlässlich des 50-Jahre-Klubjubiläums eine Sonderausstellung gezeigt und auch dem FDGB-Pokalgewinn der Unioner von 1968 war fünfzig Jahre später eine eigene historisch ausgerichtete Schau gewidmet worden.
Die aktuelle Ausstellung ist nicht Teil der Stadionführungen; begleitete Rundgänge sind online buchbar.
