1. FC Union Berlin. Auf der Logenebene der Tribüne des Stadions An der Alten Försterei und am Waldweg neben dem Stadiongelände ist seit dem 28. August 2024 eine Ausstellung des Wirtschaftsrates 1. FC Union e. V. und der Fotoagentur Ostkreuz eröffnet.
Drei Fotografen, zwei verschiedene Welten, eine Ausstellung: Hier zeigen Harald Hauswald und Werner Mahler Bilder von Union-Spielen und Auswärtsfahrten, die in einer Zeit entstanden sind, als Bundesliga-Fußball eine Utopie war; in der Deutschen Demokratischen Republik bis 1989 so realitätsfern wie eine Reise in eine andere Galaxie, von der Union-Fans in den Zügen der Deutschen Reichsbahn dennoch sangen. Sebastian Wells zeigt in seinen Bildern, wie aus dieser Utopie Realität wurde.
Diese Reise begann an der historischen Spielstätte des 1. FC Union Berlin, dem Stadion An der Alten Försterei und seinem traditionellen Zugang und Treffpunkt für Generationen von Unionern: dem Waldweg am Rande der Wuhlheide.
Dieser Waldweg wird auch selbst, inhaltlich parallel zum Tribünenbereich, in die Ausstellung einbezogen. Auf zwölf großflächigen Leinwänden stellt jeder Fotograf jeweils vier Motive aus. Es ist dies eine Hommage der Ausstellungsmacher an diesen Waldweg, bevor er einer Umgehungsstraße weichen muss. Gleichzeitig entsteht die Gelegenheit, vielen Menschen quasi im Vorbeigehen einen Zugang zu den Bildern und der Idee der Ausstellung zu ermöglichen.
Die Ausstellung wird bis zum Ende der Bundesliga-Saison 2024/25 zu sehen sein.
Harald Hauswald (1954 in Radebeul geboren) lebt und arbeitet in Berlin. Er ist einer der bedeutendsten Fotografen des Ostens. Als erster Fotograf aus der ehemaligen DDR veröffentlichte er unter einem Pseudonym Fotoreportagen in westdeutschen Magazinen. Seine Bilder wurden in zahlreiche Ausstellungen in verschiedenen Ländern gezeigt.
1997 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2006 erhielt er den »Einheitspreis – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit«.
Werner Mahler (1950 in Bossdorf geboren) lebt und arbeitet in Lehnitz bei Berlin. Er dokumentierte in den 1970er- und 1980er-Jahren in verschiedenen Serien das Leben in der DDR und zählt zu den stilprägenden Vertretern der ostdeutschen Fotografie. 2023 wurde er, gemeinsam mit seiner Ehefrau Ute Mahler, mit dem Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet.
Sebastian Wells (1996 in Königs Wusterhausen bei Berlin geboren) lebt und arbeitet in Paris und Berlin. Er ist oft international unterwegs, um die Welt aus seiner einzigartigen Perspektive zu dokumentieren. Schon zwei Mal erhielt er die Auszeichnung „Sportfoto des Jahres“ des Verbands der Sportjournalisten. Er gewann 2023, gemeinsam mit dem ukrainischen Fotografen Vsevolod Kazarin, den deutschen Friedenspreis für Fotografie.
Die Fotoagentur Ostkreuz ist eine 1990 in Ost-Berlin gegründete, unabhängige Berliner Agentur für Fotografie, die Zeitgeschehen festhält und so Geschichte prägt.
Der Wirtschaftsrat 1. FC Union e. V. versteht sich als das Wirtschaftsnetzwerk für den 1. FC Union Berlin, dessen vorrangiges Ziel darin besteht, Gutes für den Verein zu tun. Er betreibt in diesem Sinne unter anderem die Vernetzung seiner Mitglieder untereinander und mit der Stadtgesellschaft und darüber hinaus und fördert und unterstützt er soziale und kulturelle Projekte.
Die sogenannte Galeria BallEtage der Tribüne bot bereits in der Vergangenheit eine passende Kulisse für Ausstellungen zur Union-Geschichte und für künstlerische Aktionen. Unter anderem wurde dort 2016 anlässlich des 50-Jahre-Klubjubiläums eine Sonderausstellung gezeigt und auch dem FDGB-Pokalgewinn der Unioner von 1968 war fünfzig Jahre später eine eigene historisch ausgerichtete Schau gewidmet worden. Die 2023 bis 2024 anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der 1923er Teilnahme an der Endrunde und am Endspiel um die Deutsche Meisterschaft des DFB gezeigte Ausstellung sahen bis Mitte August 2024 etwa 3.000 Besucher.